So wie in allen anderen Zellen, fällt auch in der Muskelzelle bei der Energiegewinnung Blutzucker an. Dieser Stoffwechsel ist ein Glykose-Stoffwechsel, der keinen Sauerstoff benötigt, was als anaerober Vorgang bezeichnet wird. Dabei entsteht Pyruvat, welches bei normaler Belastung mit Hilfe des Zitronensäurezyklusses wieder ausgeglichen wird.

Bei hoher Belastung des menschlichen Körpers fällt auch entsprechend mehr Pyruvat an, das nicht mehr verarbeitet werden kann. Aus diesem Ãœberschuss bildet sich Laktat, ein Salz der Milchsäure. Diese erhöhte Konzentration wird mit dem Blutkreislauf aus dem Muskel geschwemmt und in die Organe, vor allem in Herz, Niere und Leber transportiert. Der Laktatspiegel im Blut wird somit zunächst noch konstant bleiben. Wird die Belastung aber immer weiter erhöht, wird die Laktatproduktion ebenfalls weiter steigen, bis sie nicht mehr abgebaut werden kann, sondern mit Hilfe des Bicarbonates im Blut zwischengespeichert wird.

Dabei steigt der Anteil an Kohlendioxyd, das durch die Lunge abgeatmet werden muss. Entsprechend erhöht sich die Sauerstoffaufnahme. Wenn die Laktatbildung und der Laktatabbau in etwa gleich sind, spricht man von der anaeroben Schwelle. Hier tritt noch keine Ãœbersäuerung der Muskeln auf, deshalb sollte diese Schwelle auch nicht auf Dauer überschritten werden. Eine entsprechende Feststellung der Grenze erfolgt über den Blutlaktatspiegel. Dazu sind während einer Dauerbelastung jeweils in der 10. und in der 30. Belastungsminute Messungen nötig. Wenn die Steigerung des vorhandenen Laktats im Blut unter 1 mmol/l liegt, ist die Schwelle noch nicht überschritten. Zur Sicherheit sollten Messungen hintereinander an verschiedenen Tagen statt finden. Trainingseinheiten an der anaeroben Schwelle sind am Wirkungsvollsten, für den Körper aber auch recht belastend. Deshalb sollte zwischen diesen stets eine Regenerationsphase stattfinden.